[MK] Am vorletzten Januarwochenende 2023 ging es, nach Hamburg (2019) und Bremen (2022), zum dritten Mal in Folge mit dem Fanclub auf Montage in den hohen Norden.
Oldenburg in Niedersachsen war das auserkorene Ziel, um unsere Goldfüße auswärts zu unterstützen.
Am Freitagvormittag starteten sechs reislustige Fanclubmitglieder mit dem 9er, Nassfutter und ´n Haufen Eiern in Richtung Autobahn. In Nossen wurde der Bus dann in Vollbesetzung gebracht. Die Sektion DD/FTL/RDBL konnte zusteigen und der Biervorrat wurde mit Feldi, Freiberger und Jever! aufgefüllt.
Unser Busfahrer "Prost-Mann" wählte die kürzeste Route, sodass wir zum Mittagessen bereits im „Magi-Land“ aufschlagen konnten. Dort dann fix zur Abwechslung mal was Festeres in die Gusche geknallt und schon gings weiter in den Westen (Norden). Da die Herren inzwischen trainiert waren, hielten sich auch die Pinkelpausen in Grenzen, sodass wir zügig vorankamen. Der Flötenmann-Song und weitere Klassiker sorgten dabei für heitere Kurzweiligkeit. Nachdem wir Bremen-Achim hinter uns gelassen hatten, wurde noch vor Sonnenuntergang unser Apartment-Haus in Oldenburg-Kreyenbrück erreicht, der erstklassig allein angereiste Schwarzi begrüßt, schnell ausgeladen und die fünf 2er-Wohnungen bezogen. Eine Entscheidung, wie der Abend denn nun losgehen sollte, wurde erstaunlicherweise mal zügig getroffen und so ging es zu Fuß zunächst ins Son Tung - Asia Bistro.
Ob Reis oder Nudeln war da erstmal egal, Hauptsache mit Fleisch und scharfer Soße. Da das, am Zapfhahn aus Flaschen eingeschenkte, Bier nicht so richtig munden wollte, war der frühe Abend in diesem Etablissement jedoch schnell Geschichte und wir zischten schnell wieder ab.
Die in der Nähe aufgefundene Klingenberg Klause erschien uns passender, auch weil dort der ...
...Bundesligaabend auf Flachbild bestaunt werden durfte. Zehn Bier waren schnell bestellt und als sich der Wirt auch noch als Sachse „outete“, entschieden wir uns dann auch länger zu bleiben. Der Deal mit dem Wirt – die Lautstärke bleibt unter 100 Dezibel, dafür gibt´s ab und zu ´ne Runde Schnaps – einverstanden! Sportlich wollte man sich auch noch betätigen und so wurden zwei Dauerbrenner-Damen von der Theke zum Darts herausgefordert. Als die Frauen dann aber auch noch ihre eigenen Pfeile auspackten war der Spaß vorbei – ähm ja. In der verrauchten Kneipe sollte wenigstens eine „Ehren-Set“ für uns entschieden werden und so gelang es dem Darts-Neuling „The German Banker“ Rayko tatsächlich, die letzte Runde mit einem Double-out auf die 3 zuerst auszumachen (mit dem letzten Wurf). Dies wurde gefeiert, als ob wir gerade den UEFA-Pokal gewonnen hätten (Achtung: 100 dB angenascht!). Zu später Stunde verabschiedeten wir uns dann mit einem ordentlichen Ost-Ost-Ostdeutschland und an der frischen Luft wartete bereits der Kasper mit der Klatsche! Das hatte zur Folge, dass der eine oder andere den Rückweg etwas in Schräglage begehen wollte. Aber was soll´s, wir sind alle gut ins Bette gekommen.
Am Samstag wurde ausgeschlafen, für das Frühstück und das Abgammeln mit Skat musste dann die Hütte vom Chef herhalten. Danach ging´s mit dem Bus (hinten Einsteigen ist in OLDB verboten!) zum Schwarzlicht-3D-Minigolf. In zwei Gruppen mussten 18 Löcher bewältigt werden, wobei Rayko erneut zum Tagessieger aufstieg. Vor Ort wurde zum Schluss noch ein kleines Helles reingezerrt und zwischendrin mit „Trick 95X“ der Lichtschranken-Parcours „Laser Maze“ mit einer Weltrekordzeit von 17,486 Sekunden „überlistet“. Vor der Tür wurde noch kurz eine Bagger-Auflade-Aktion beklatscht und gegenüber bei Papa Rossi zum Nachmittagessen eingekehrt – 10 Bier und die Speisekarte bitte! Gut gestärkt machte sich die Truppe dann zum sportlichen Highlight in Richtung Haarenufer zum Oldenburger Derby in der Volleyball-Bezirksklasse (Herren) – OTB IV vs. VfB II – auf.
Da wir angekündigt waren, gab es ausnahmsweise auch mal Bier in der alten Jahnsporthalle. Das Ausmaß an Zuschauern hielt sich in Grenzen und jede Mannschaft motivierte sich mit eigenen Gesängen selbst („zu-zu“, „ter-mi-niert“). Der OTB sicherte sich nach einem 0:2 Rückstand noch den Sieg und wir verabschiedeten uns mit einem lauten Knall vom Veranstaltungsort in Richtung Hunteufer. Die Abendveranstaltung sollte bei der Brückenwirtin stattfinden. Zufälligerweise waren dort bereits die Freunde vom Fanclub Teufelskerle `85 eingekehrt und hatten für uns mit reserviert. So konnten wir gleich in die Vollen gehen und später auch so machen Wessi-Pranzer verscheuchen. Der Blumenkohlprinzessin wurde mit einem ordentlichen Ständchen zum Aufstieg zur Grünkohlkönigin gratuliert und der Wirtin auf die Theke ge… äh … kuckt. Als alle endgültig satt waren, ging es mit dem Bus zurück ins Neste – gute Nacht!
Der Sonntag begann mit einem Weißwurstfrühstück und paar Bockwürsten. Nun war er also da, der Tag mit dem Fußballspiel! Eingekleidet und noch bissl angemalt vom Vorabend ging´s mit dem Bus zum Oldenburger Schlossgarten, um von dort zum Marschweg-Stadion zu latschen. Da unsere Fanclubfahne in Kreyenbrück vergessen hatte, mit in den Bus einzusteigen, mussten drei Mitstreiter nochmal zurück, um sie abzuholen – ganz großes Glück gehabt, eigentlich ist sie ja alt genug! Bis zum Anstoß waren wir alle wieder beisammen und konnten das Auswärtsspiel gemeinsam mit den Teufelskerlen angehen.
Das Stadion gehört eher zur schlichten und veralteten Sorte. Wenn´s von vorn nicht zieht, dann zieht´s von hinten und das Geplärre der alten Lautsprecheranlage tut ihr Übriges (Halt dein Maul!). Die erste Halbzeit war zum vergessen. 1:0-Rückstand und wenig Hoffnung auf Besserung. Wenigstens die Stimmung im Dynamoblock war gängig und steigerte sich in der 2. Halbzeit bereits mit dem Ausgleich. Das Führungstor und das 3:1 kurz vor Schluss förderten die gute Laune weiter. Endlich mal wieder bei einem Auswärtssieg dabei gewesen!
Den Teufelskerlen wünschten wir eine gute Heimreise und für uns sollte es in der Oldenburger Altstadt weitergehen. Auf dem Weg dorthin wurden wir vom staatlichen Sicherheitsdienst begleitet und schließlich auch am Weiterweg gehindert (Sicherheitsbedenken, auch für unsere Fanclubfahne). Wir wurden gebeten, die Innenstadt zu verlassen und spätestens als vier Oldenburger Buben tanzen wollten, zogen wir den Joker der polizeilich abgesicherten Abfahrt nach Kreyenbrück. Dann eben nicht! Im Basislager wurde erstmal das Innenfutter kontrolliert. Gerüchte über angebliche Bremsspuren in den Unterhosen müssen leider (aber gern) in das Reich der Fabeln verwiesen werden. Wir bleiben stabil - wo wir sind, ist vorn!
Ein anderer Plan musste her. Wir gehen alle nach Bremen! Jedenfalls fühlte sich der weite Weg in Restaurant Antalya so an. Der Weg hatte sich aber gelohnt - super Essen und gastfreundschaftlicher Umgang mit den „Hooligans aus dem Osten“. Zum Schluss gab´s noch ein Eis oder aber Ouzo (Jawohl meine Herr´n!) und dann ging´s auf Schusters Rappen zurück in den Männerpuff. Die Uhr zeigte am Ende des Tages mehr als 16.000 Schritte an. Das reichte für die Heia aus.
Montag, Rückreisetag – gemütliches Frühstück mit Rührei, Schwarzi zum Zug verabschieden, z´sammmachen und 9er einladen, bissl durchkehren und abgebrannte Bengalos entsorgen, Abfahrt vor 10:00 Uhr – wer hätte das gedacht!
Vor der Autobahn schnell nochmal zur Tanke (Diesel!), die Springerstiefel-Presse besorgen und dem Billy das Fahren überlassen. Das Bier wurde rationiert, weil fast nur noch Jever! da war. Zum Mittag wurden an einer Autobahnraststätte für teuer Geld Currywurst oder Schnitzel reingehämmert und noch paar Bundeswehroffiziere mit Chauffeur belächelt. Den Rest der Rückfahrt wurde dumm gequatscht. Die Gespräche zogen sich dabei etwas in die Länge, wegen Nuscheln. Die drei Auswärtigen wurden in Nossen ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Der Rest nahm am späten Nachmittag ohne Verluste wieder die Bergstadt und ihre Stadtteile in Beschlag.
Es war wieder eine gelungene Tour und so soll zu guter Letzt auch noch den Organisatoren [schade Siggi, dass du nicht dabei warst], den Fahrern, den Frühstücksköchen, den Fahnenträgern und den Sprücheklopfern herzlichst gedankt sein.
Mal sehen, wo uns die Reise im kommenden Jahr hinführt …
BERICHT: Marco K.