[MK] Fünf Tage nach der großen 30-Jahre-Sause in Böhmisch-Dětenice hatten neun Fanclubstrategen immer noch Bock auf Ausfahrt und so ging es Freitagmorgen traditionell mit dem Stadtbus auf Montage in den Südwesten der Republik, um unsere „Schwarz-Gelbe-Gottes-Mannschaft“ zu unterstützen.
Fünf Mann durften in der Bergstadt mit bissl Notration und Bier im Gepäck starten. Angeblich hatte sogar einer Bettwäsche mit. Der Busfahrer Prostmann a.k.a Lukáš wurde in Freiberg eingecheckt und die Sektion FTL/RDBL/DD stieg in Siebenlehn an altbekannter Stelle zu. In Vollbesetzung rollte der 9er nun endlich auf die A4 in Richtung Westen auf.
Nun blieben noch locker 5 Stunden Zeit zu vertun. Glücklicherweise konnte man dabei natürlich das Vorwochenende Revue passieren lassen. Manch einer hätte der Rothaar’schen im Rittersaal gern selbst den Hintern versohlt und/oder die Boa, anstatt auf dem Kopf eines einschlafenden Opas, woanders „niedergelassen“.
Langweilig wurde es jedenfalls nicht und weil die Körper das Bier schon wieder gut annahmen, wurden die klassischen Fahrerpausen auch mal für so machen Sicherheitsspritzer genutzt. Es ging ja schließlich ins Bierzeps-Trainingslager. Das Mittagessen verbrachten die Herren diesmal kurz nach Nürnberg bei Miss Pepper für fränkisch-amerikanisches Fastfood. Die aufkommende Schärfe, die sicherlich nicht an der Bedienung lag, wurde brüderlich geteilt und locker weggesteckt.
Weiter ging´s auf der A6 Richtung Baden-Württemberg. Dem Sonnenuntergang entgegen erreichte die Truppe am späten Nachmittag endlich die Altstadt von Stuggitown und nistete sich im Stadtteil Bad-Cannstatt in einem Apartment bei Mustermann III ein. Die Betten wurden zügig besetzt und einer bestand darauf, unbedingt auf dem Requisiten-Sofa aus „Emmanuelle in Tibet“ (1993) zu nächtigen. Paar Jungs gingen fix noch einkaufen und brachten gleich noch eine Kaffeemaschine mit. Siggi kredenzte anschließend noch eine orientalische Nudelbolognese. Einer ging wegen Sandmann erstmal in die Heia und der Rest nochmal auf abendliche Tour durch die neue Hood. Weit ist der Achter dabei nicht gekommen. In der Nachbarschaft brannte in einer Stuttgarter Fankneipe noch Licht und so rückte man beim Papa Papadopoulos (Vater von Antonios P. – aktuell FC Lugano) ein.
Das Bier gab´s aus dem...
... Kühlschrank, weil es draußen sonst eingefroren wäre und weil die Truppe sich nicht gleich einen Schnupfen einholen wollte, ging´s dann auch nicht zu spät wieder zurück ins Hauptquartier. Dor wartet schon einer vorm Fernseher und der Abend wurde mit paar Nüssln und Abschlussbier im Schlafgewandt vervollständigt. Gute Nacht!
Am Samstagmorgen – es war ja nun der Tag mit dem Fußballspiel – legte sich Siggi erstmal wieder fürs Frühstück ins Zeug. Mit frischen Brötchen, Rührei, Hackepeter und Weißwurst gab´s wieder eine super Einstimmung auf den Tag. Die ungeliebte Nutella-Alternative (für Felix) durfte dabei natürlich auch nicht fehlen. Danach ging´s angeschmückt zum naheliegenden Bahnhof und nachdem die Mutti mit dem Fit-Vorrat und paar Überreste aus der Nacht belächelt wurden, stiegen alle in die S-Bahn nach Backnang.
Auf der Fahrt konnten gleich noch paar eintönig „Super-Turbo-Weiß“ gestaltete Schwabenvillen bestaunt werden. In Backnang stiegen alle gleich in den Shuttle-Bus nach Großaspach um. Über die Dörfer ging´s recht schleppend zur WIRmachenDRUCK Arena, weil der einzige Verkehrsweg im Umfeld des Stadions an Spieltagen zur Einbahnstraße umfunktioniert wird. Pünktlich waren wir trotzdem und so blieb nach den Einlasskontrollen noch Zeit, sich mit den Teufelskerlen auf ein Bier zu treffen und die Stickeraktionen der Fanszene zu bestaunen.
Weil der Gästeblock rammelvoll war, musste man sich dann eben auch bissl verteilen und die Fanclubfahne durfte im zweiten Versuch doch am Zaun abhängen. Zur Halbzeit versuchten auch paar Leute, an Sitzplätze zu kommen. Das klappte nur bedingt, sodass eben vor den Eingängen auf Handy weitergeschaut wurde. Für den Rest im Block gab es gute Stimmung bei Frühlingssonne und einen herzlosen Auftritt unserer Goldfüße. Aus diesem Grund ist zu dieser Niederlage auch nichts weiter zu sagen.
Nach dem Spiel konnten wir noch ein schönes Jubiläumsfoto mit den Teufelskerlen vorm Stadion machen, bevor man sich wieder verabschiedete. An der Haltestelle vom Shuttlebus wurde dann wegen Stau noch gut eine Stunde abgegammelt und zwischendurch noch mit dem schwächsten Goldfüßchen des Tages ein Gruppenfoto „abgesahnt“ (immerhin).
Mit dem Shuttlebus kutschierten wir dann wieder nach Backnang. Und weil ein paar Möchtegern-Capos noch Lust auf Singen hatten, lernten wir auch noch, dass Leo das schönste Kind der Welt ist. Weiter ging´s dann unspektakulär mit der S-Bahn zurück nach Bad-Cannstatt. Die Fanclubfahne wurde schnell in Sicherheit gebracht und dann gab´s erstmal Dinkel Acker aus der Dose vorm Bahnhof.
Das nächste Ziel hieß Neckarpark - zumindest grob orientiert. Weil die Ersatzhaltestelle für den Bus aber wieder zur ursprünglichen Bushaltestelle zurückleitete und andersrum auch, entschieden wir uns doch für die Variante „per pedes“ oder, wie der Schwabe sagen würde: „I hann mr schier d’ Fiaß aus am Arsch glaufa!“. So fand man sich dann am Stadion des VfB Stuttgart wieder. Die MHP-Arena (früher Neckarstadion) war aber dunkel und so mussten wir einen Seiteneingang in die integrierte SCHARRena nutzen. 1. Volleyball-Bundesliga Frauen hatten wir auch noch nicht und so gönnten sich die Herren, nach kurzer Stärkung und frischem Bier in der Hand, die Begegnung Allianz MTV Stuttgart gegen Ladies in Black Aachen.
Angeblich waren auch paar Fans aus Aachen (in schwarz-gelb) anwesend. Der Stehplatzbereich befand sich neben den Trommlern - da sind wir wenigstens beim Klatschen nicht aus dem Takt gekommen. Das favorisierte Heimteam brachte das Ganze dann auch in einer knappen Stunde mit 3:0 über die Bühne und wir verabschieden uns mit einem Gruppenbild mit Maria Segura Palleres (früher u.a. DSC) und einem kleinen Ständchen wieder in die Stuttgarter Nacht. Diesmal ging´s aber glücklicherweise mit dem Bus zurück. Paar Zipfelmützen hatten inzwischen auch wieder Hunger bekommen und so rückte man erstmal im Wirtshaus Wichtel-Hausbrauerei ein. Der Koch hatte aber keinen Bock mehr und so flüchteten wir uns dann doch zu POPs Burger, wo der gastfreundliche Betreiber Dimitrios noch eine Runde Kurze springen ließ. So konnten wir auch noch paar neidischen Talahons vorm Fenster winken - Ostdeutsch hätten die sowieso nicht verstanden. Danach schlugen wir wieder den Weg zur Klause Mustermann III ein, wo der Abend mit dem einen oder anderen Bierchen und einer kleinen Choreo ausklingen durfte. Gewisse Beweisfotos hierzu wurden scheinbar heimlich aus den Nebengemachen per WhatsApp veröffentlicht. Guats Nächtle!
Am Sonntag sollte es dann wieder in die Heimat gehen. Nach dem Frühstück wurde also schnell z´samm gemacht und der Stadtbus beladen. Nach längerem Knobeln erklärte sich Siggi als Fahrer bereit und nach schnellem Tanken und langsamen Bezahlen ging´s nun wieder Richtung Osten. In Burgthann besuchten wir noch das Grab von Schwarzi und erinnerten uns an schönere Zeiten.
In Richtung Sachsen wurden dann noch paar bayerische Helle eingenommen und schließlich alle wieder in ihre Heimatorte verbracht. Eine tolle Auswärtsfahrt war das wieder!
Vielen Dank zum Schluss noch an die Organisatoren, die Fahrer, den Koch und seine Helfer und den Sprücheklopfern! Bis zum nächsten Mal!
BERICHT: MK